Post- und Reisewesen entlang der Route Frankfurt an der Oder - Ostromecko (Ostromezko) um 1800
Die Strecke von Frankfurt an der Oder nach Ostromecko (1804: Ostromezko) verlief auf dem Territorium des Königreichs Preußen und verlief durch den Neumark des Kurfürstentums Brandenburg und durch das Westpreußen.
Der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm hat 1646 regelmäßige Postkurse von Berlin nach Königsberg und bis Memel eingeführt. Die reitende Post wurde bis nach Russland erweitert. Der Postmeister Martin Neumann erhielt 1649 das Generalpostpatent und sollte eine einmal wöchentlich verkehrende Reitpost von Kleve bis Königsberg einführen (Werner Münzberg: Preußen. Postgeschichte und Postanstalten 1649-1923, Regensburg 1991, S. T-5)
1712 wurde die allgemeine Preußische Postordnung erlassen, die die reglementarischen und technischen Bestimmungen, wie die Befugnisse und die Besoldung von Postmeistern, Postschreibern, Posthaltern, Postillionen als auch von Postverwaltern und Postwärtern von untergeordneten Posteinrichtungen sowie den Betrieb von Posthaltereien mit angemessenem Pferdebestand, regelte (Ernst Vogelsang: Ostpreußens Post vom 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Nachrichten- und Kommunikationswesen im Preußenland, Lüneburg 1994, S. 47 ff.). Somit wurde die Post staatlich. Die Postämter unterstanden dem Generalpostamt, private Post- und Botendienste wurden eingeschränkt.
Teile von Westpreußen standen unter polnischer Hoheit und kamen 1772 zu Preußen. Zugleich wurden in Westpreußen die preußischen Posten eigeführt, die vom Generalpostamt in Berlin verwaltet wurden. Dies brachte deutlichen Wandel im Postwesen, neue Postkurse und Postanstalten wurden errichtet, Pakete und Briefe wurden schneller und pünktlicher geliefert.
Im „Allgemeinen Post-Reise-Buch und vollständiger Meilenzeiger von Europa, von Johann G. Siegmeyer“ (Halle und Berlin 1819, S. 628) ist der Postkurs Nr. 2761 von Berlin über Cüstrin, Landsberg, Schneidemühl nach Bromberg mit Entfernungen in Meilen zwischen den einzelnen Poststationen aufgeführt:
Der Zustand der Straßen war kläglich. 1720 wurde ein Wegeedikt erlassen, wonach die Verbesserung der Straßen, die Verbreitung von Brücken sowie das Aufstellen von Wegweisern, abgesehen von Straßenreparaturarbeiten, gefordert wurde (Gerhard Brandtner, Ernst Vogelsang. Die Post in Ostpreußen. Ihre Geschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Lüneburg 2000, S. 76f.).