Das Postwesen in Lübben begann mit der Einrichtung einer offiziellen kursächsischen Postlinie von Leipzig über Lübben nach Guben und Sorau im Jahre 1700. Der Postbetrieb der Stände wurde nach und nach in das kursächsische Postregal umgewandelt. Als kursächsischer Postmeister von Lübben wurde Christian Seltenreich eingesetzt. Sein Haus (Markt 8) erhielt das Schild „Kurfürstlich Sächsische Post“. Seine Ernennung zum Postmeister ist mit 10. November 1700 datiert (August Göricke, 296 Jahre Postamt in Lübben, Lübbener Heimatkalender 1997, S. 52f). Hinsichtlich der Postverhältnisse änderte sich im Laufe des 18. Jh. kaum etwas. 1787 übernahm der kursächsische Postmeister Friedrich Christian Steuer die Leitung des Postamtes. Christian Friedrich Scharbe war von 1802 – 1805 Postmeister in Lübben (Churfürstlicher Sächsischer Kalender, aus: Hans-Joachim Thiede: Postmeister-Verzeichnis der ehemals sächsischen Postorte im Bezirk Cottbus von 1765 – 1813; Geschichte und Gegenwart des Bez. Cottbus, 19, 1985, S. 175-179). Er wird wohl Maria Pawlowna in Lübben begrüßt haben.
An der Poststation Lübben wurden Pferde gewechselt. Im Rechnungsbuch ist darüber vermerkt: „58 Reichstaler Für Postpferde von Lübben bis Luckau, incl. Schmiergeld, 2 Meil.“. Auch der Wagenmeister in Lübben bekam einen Reichstaler (LATh — HStA Weimar, HA A 184, Bl. 99).
Lübben (niedersorbisch Lubin (Błota)), ist eine Kreisstadt in der Niederlausitz mit 14.000 Einwohnern. Die Stadt mit einer 850jährigen Geschichte erlebte viele Höhen und Tiefen. Im 30jährigen Krieg ging Lübben von böhmischem in sächsischen Besitz über, nach dem Wiener Kongress 1815 gehörte Lübben zu Preußen.
Museum Schloss Lübben
Das Lübbener Schloss blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Seine heutige Gestalt mit dem eindrucksvollen Renaissancegiebel verdankt es dem Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg, der den Neubau des Schlosses nach der Zerstörung im Krieg 1682 beendete. Nach umfangreichen Rekonstruktionsmaßnahmen beherbergt es heute das Stadt- und Regionalmuseum, wo auf modernste Art und Weise, u. a. mit multimedialen Inszenierungen, die Ausstellung präsentiert wird. Der neugotische Wappensaal aus dem Jahr 1915 beherbergt das Wandgemälde von August Oetken als Symbol für die friedliche Übernahme der Niederlausitz durch Preußen 1815. Die Wände des Wappensaals zieren insgesamt 115 Wappen.
Das Schloss Lübben (Ansicht von der Parkseite)
Schlossinsel Lübben
Die Schlossinsel, ein grünes Kleinod mitten in der Stadt, verbindet spreewälder Natur und Kultur und ist ein idealer Ort zum Entspannen. Hier laden fantasievoll angelegte Wanderwege und Erlebnisbereiche wie Labyrinth, Klanggarten oder Wasserspielplatz zum Spazieren und Verweilen ein. Wer eine Kahnfahrt in Lübben macht, kommt an der Schlossinsel und am Schloss vorbei und erlebt malerische Motive.
Kanustation in Lübben
Paul-Gerhardt-Kirche
Paul Gerhardt (1607 – 1676), der nach Martin Luther als der bedeutendste deutsche Verfasser von Kirchenliedern gilt, verbrachte in Lübben seine letzten sieben Lebensjahre. Er ist in der nach ihm benannten Paul-Gerhardt-Kirche an unbekannter Stelle beigesetzt. Zu seinen zahlreich überlieferten Liedern zählt das bekannte „Geh aus, mein Herz, und suche Freud‘“.
Paul-Gerhardt-Kirche