Rückblick Kirschbaumfest

Rückblick auf das Kirschbaumfest anlässlich der Pflanzung einer historischen Kirsche aus der Zeit Maria Pawlownas in Süßenborn

„Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder“. So begrüßte der Süßenborner Chor die Teilnehmer des Kirschbaumfestes, die sich an feierlich gedeckten Tafeln im Saal des Süßenborner Bürgerhauses versammelt haben. Sie folgten der Einladung der Maria-Pawlowna-Gesellschaft sowie des Süßenborner Dorfvereins zum Europäischen Tag der Streuobstwiese am 25. April 2025. Der eigentliche Anlass des Festes war die Pflanzung auf der Süßenborner Streuobstwiese einer historischen Süßkirsche aus der Zeit Maria Pawlownas, die auch nach ihr genannt ist: „Schöne aus Marienhöhe“. Der Weimarer Peter Zerbst, der sich seit vielen Jahren mit Pflanzen aus der Goethezeit beschäftigt, hat in mehrjährigen Versuchen die Süßkirsche „Schöne aus Marienhöhe“ veredelt. Diese Süßkirschensorte geht auf Maria Pawlowna zurück, die in der von ihr seit 1834 unterstützten Landesbaumschule Marienhöhe aus Kirschkernen, die sie aus Russland bekam, angezogen wurde und im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und in benachbarten Regionen verbreitet war. Die Früchte der „Schönen aus Marienhöhe“ sind dunkelrot und sehr schmackhaft. Die alte Süßkirsche ist wie alle alten Obstsorten besser angepasst an die lokalen Bedingungen und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Klimaveränderungen.

Und das ist das Anliegen des Süßenborner Dorfvereins, der die alte Streuobstwiese im Dorf pflegt. Diese Obststreuwiese wurde nach dem Edikt von Herzog Ernst August I. im Jahr 1739 am Berge in Süßenborn angelegt. Generationen Süßenborner haben an der Streuobstwiese Hand angelegt. Seit 1999 kümmert sich der Dorfverein um die Pflege und den Erhalt dieser historischen Anlage. Hier wachsen über 200 Bäume, etwa die Hälfte davon sind Apfelbäume. In den letzten Jahren wurden 90 Nachpflanzungen vorgenommen. Nun konzentriert man sich auf den Erhalt der bestehenden Obstbäume. Und da gibt es einiges zu tun: halbjährlicher Baumschnitt und Entbuschung, Baumstammpflege und die Pflege der Grünflächen. Dabei gibt es Helfer: vier Rinder und ein Kälbchen! Sie weiden vom Frühjahr bis zum Winter auf der Streuobstwiese. Da darf auch nicht jeder drauf, sonst wird es ungemütlich! Der Höhepunkt des Obstjahres ist am 3. Oktober: Jung und Alt sind bei der Apfelernte! Mindestens zwei Tonnen Äpfel sollen für die mobile Apfelpresse bereitstehen. Neben dem Saft werden weitere Spezialitäten aus dem Wiesenobst hergestellt: Liköre, Darrobst und Pastila (eine Art Fruchtleder) aus Äpfeln und Birnen.

Diese Spezialitäten durften die Teilnehmer des Kirschbaumfestes kosten. Und sie waren köstlich! Ebenso köstlich waren zahlreiche Torten und Kuchen, die die Mitglieder beider Vereine zum gemeinsamen Kaffeetrinken beigesteuert haben. Allen Bäckerinnen und Bäckern gilt ein großes Dankeschön!

Nach dem Genuss der dargebotenen Spezialitäten informierten Dr. Winfried Berghof-Osburg die Teilnehmer über die Geschichte und die Pflege der Streuobstwiese und Peter Zerbst über die Eigenschaften der „Schönen aus Marienhöhe“ sowie über seine Veredelungsarbeiten.

Dr. Irina Tschistowskaja, Präsidentin der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, erinnerte an die erfolgreiche Kooperation der Maria-Pawlowna-Gesellschaft mit dem Süßenborner Dorfverein beim Aufstellen einer Informationstafel zur Erlebnisroute Maria Pawlowna in Süßenborn mit anschließender Feier zur Einweihung der Infotafel oder an den herzlichen Empfang des Weimarer Vereins in Süßenborn während der Kutschfahrt 2023. Sie erläuterte die nächsten Projekte und lud die Süßenborner ein, sich bei den Aktivitäten des Vereins zu beteiligen.

Bei der anschließenden Streuobstwiesenwanderung erfuhren die Teilnehmer von Dr. Winfried Berghof-Osburg Details über den Baumbestand und die Pflege. Pünktlich zum Zeitpunkt der Wanderung erschien die Sonne. Die Obstbäume, die zurzeit in voller Blüte stehen, erstrahlten im Sonnenschein. Eine Augenweide! Kurz vor dem Wald, am Ende der Obststreuwiese, steht nun das junge Süßkirschbäumchen, umrahmt von kräftigen Pfählen zum Schutz vor Tierfraß. Unweit des Weges wurde eine Informationstafel zu diesem besonderen Bäumchen, gesponsert von der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, aufgestellt. Nun wünschten alle Festteilnehmer der „Schönen aus Marienhöhe“ gutes Wachsen und Gedeihen auf der Süßenborner Streuobstwiese! Übrigens, in der Nachbarschaft zu Apfelbäumen der Sorte „Kaiser Alexander“, genannt nach dem Bruder Maria Pawlownas.

Allen, die zum Gelingen des Kirschbaumfestes beigetragen haben, gilt unsere Anerkennung und Dankbarkeit. Für die Gastfreundschaft danken wir der Süßenborner Dorfgemeinschaft herzlich!

Festspiele Wilhelmsthal

Schlossfestspiele Wilhelmsthal 2025

Liebe Mitglieder und Freunde der Maria-Pawlowna-Gesellschaft,

Schloss Wilhelmsthal bei Eisenach war die Sommerresidenz der Weimarer Herzogsfamilie, wo auch Maria Pawlowna Sommermonate verbrachte. Unser Verein hat im Park von Wilhelmsthal im Sommer 2023 eine Informationstafel zum Projekt „Erlebnisroute Maria Pawlowna“ aufgestellt.

Im Schloss Wilhelmsthal finden vom 1. bis 4. Mai 2025 die ersten Schlossfestspiele statt. Das Programm des Festivals finden Sie unter https://www.bachland.de/de/sfw/.

Wir empfehlen Ihnen einen Besuch der Veranstaltungen in dem zauberhaften Anwesen der Schlossanlage Wilhelmsthal. Genießen Sie es!

Stadtrundgang Kotzebue

Literarischer Spaziergang zum Geburtstag August von Kotzebues

Liebe Mitglieder und Freunde der Maria Pawlowna Gesellschaft, 

der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Jens Riederer, hat uns auf einen literarischen Stadtrundgang anlässlich des Geburtstags von August von Kotzebue hingewiesen. August von Kotzebue war ein in Weimar geborener Schriftsteller, der auch eine lange Zeit in Russland lebte.

Nähere Informationen erfahren Sie in der nachfolgenden Ankündigung.

Wir empfehlen die Teilnahme am Stadtrundgang!

Engagement-Botschafterin Monika Brühl

17.02.2025

Unser Mitglied Monika Brühl ist Engagement-Botschafterin 2025

Liebe Mitglieder und Freunde der Maria-Pawlowna-Gesellschaft,

das Mitglied unserer Gesellschaft Monika Brühl wurde durch die Thüringer Ehrenamtsstiftung zur Engagement-Botschafterin ernannt.

Monika Brühl engagiert sich als Mediencoach und unterstützt Senioren in Weimar dabei, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden. Sie ist eine der drei Thüringer Botschafter 2025.

Ein Video zum Engagement von Monika Brühl sehen Sie hier.

Wir gratulieren Monika Brühl zum Ehrentitel und wünschen ihr weiterhin  viel Erfolg im Ehrenamt und Freude dabei!

Blumentisch für Maria Pawlowna

14.02.2025

Liebe Mitglieder und Freunde der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, 

unsere Namenspatronin hat am 16. Februar Geburtstag. In diesem Jahr ist ihr 239. Geburtstag. Sie liebte Blumen und legte Wert darauf, dass ihre Schlossräume stets mit Blumen geschmückt waren.  

Die Klassik Stiftung Weimar präsentiert vom 14. bis 25. Februar 2025 im Bücherkubus des Studienzentrums der Herzogin Anna Amalia Bibliothek den Blumentisch der Großherzogin Maria Pawlowna. Siehe weiter:
https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/jardin-portativ-1/

Wir empfehlen Ihnen, diese ganz besondere Präsentation anzuschauen und zu genießen.

Maria Pawlowna und ihr Erbe

Artikel „Großherzogin Maria Pawlowna und ihr Erbe“ veröffentlicht

Die Thüringische Landeszeitung/Thüringer Allgemeine hat am 22. Januar 2025 den Artikel „Großherzogin Maria Pawlowna und ihr Erbe“ von Gerhard Hörselmann veröffentlicht. Im Artikel wird die Feier zum 220. Jahrestag der Ankunft Maria Pawlownas in Weimar rückblickend beleuchtet und auf die Bemühungen unseres Vereins, das Lebenswerk Maria Pawlownas zu würdigen, verwiesen.

Wir danken der Thüringischen Landeszeitung/Thüringer Allgemeinen für die freundliche Unterstützung der Aktivitäten der Maria-Pawlowna-Gesellschaft.

Gruß zum Jahresende

Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer der Maria-Pawlowna-Gesellschaft,

ein für die Maria-Pawlowna-Gesellschaft erfolgreiches Jahr 2024 geht zu Ende. Das Wirken und die Ausstrahlung unserer Namenspatronin stehen im Mittelpunkt und bestimmen die Inhalte unserer Vereinsaktivitäten. Am 9. November 2024 haben wir mit vielen begeisterten Gästen den 220. Jahrestag der Ankunft Maria Pawlownas in Weimar gefeiert. Bei unserem wichtigsten Projekt, der Erlebnisroute Maria Pawlowna, haben wir 2023 mit der Kutschfahrt entlang des 1. und 2024 mit der Busreise entlang des 2. Abschnitts den Teil der Erlebnisroute innerhalb Deutschlands erschlossen. Auch für das kommende Jahr haben wir neue Ideen und Pläne.

Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung möchten wir uns bei Ihnen ganz herzlich bedanken. Bei unseren vielfältigen Aktivitäten rechnen wir damit, dass Sie uns weiterhin begleiten und unterstützen.

Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage sowie für das neue Jahr wünschen wir Ihnen alles Gute. Bleiben Sie uns gewogen!

Der Vorstand der Maria-Pawlowna-Gesellschaft

Rückblick Mitgliederversammlung 2024

Rückblick auf die Mitgliederversammlung am 23. November 2024

Am 23. November 2024 fand die öffentliche Mitgliederversammlung unseres Vereins statt. Zum Auftakt hat uns Silvia Dohl, eine Freundin unserer Gesellschaft, auf eine musikalische Reise mitgenommen und spielte drei kurze Klavierstücke aus der Zeit Maria Pawlownas. Im weiteren Verlauf hat Irina Tschistowskaja, die Präsidentin der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, den Tätigkeitsbericht vorgetragen. Michael Häublein, der Schatzmeister, hat den Finanzbericht erstattet. Während der Versammlung wurde der Vereinsvorstand, bestehend aus Dr. Irina Tschistowskaja, Rita Seifert, Michael Häublein und Dirk Udo Fricke wiedergewählt. Irina Tschistowskaja informierte die anwesenden Mitglieder über die Pläne des Vereins für 2025, darunter über die geplante Reise entlang des polnischen Abschnitts der Erlebnisroute Maria Pawlowna.

Als Überraschungsgast spielte Matthias Hessel, Komponist und Pianist aus Berlin, der sich mit der Reise Maria Pawlownas von St. Petersburg nach Weimar musikalisch auseinander setzt, seine Improvisation auf das Lied „Die Gedanken sind frei“.

Beim anschließenden geselligen Beisammensein, zu dem unsere Mitglieder vielseitige und schmackhafte Speisen beisteuerten, tauschten sich die Mitglieder in einer freundschaftlichen Atmosphäre über verschiedene Themen aus.

Wir danken den anwesenden Vereinsmitgliedern für die Teilnahme und für das entgegengebrachte Vertrauen.

Der Vorstand der Maria-Pawlowna-Gesellschaft

Ehrenmedaille für Maria Pawlowna

Ehrenmedaille für Großherzogin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach von Prof. Bernd Göbel

Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Feier zum 220. Jahrestag der Ankunft Maria Pawlownas in Weimar hat der Vorstand unseres Vereins die Herausgabe einer Ehrenmedaille für Großherzogin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach beschlossen.

Für die künstlerische Gestaltung der Medaille konnte wir den namhaften Bildhauer und Medailleur Prof. Bernd Göbel aus Halle an der Saale begeistern.

Entsprechend dem Ziel unseres Vereins, das Wirken und die Ausstrahlung Maria Pawlownas in der öffentlichen Wahrnehmung zu verstärken und in die Gegenwart zu reflektieren, soll die Medaille eine gegenwartsgewandte Darstellung Maria Pawlownas mit einem speziellen Bezug zu unserem Hauptprojekt Erlebnisroute Maria Pawlowna beinhalten.

Prof. Bernd Göbel hat ein Gipsmodell angefertigt, welches computergestützt in ein Prägewerkzeug umgewandelt wurde. Von diesem Prägewerkzeug wurden auf eine Kupferplatte mit den Abmessungen 55 mm x 55 mm x 5 mm in der Prägewerkstatt Gebrüder Gallas aus Braunsbedra, Sachsen-Anhalt, die Reliefs geprägt. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite das Profilbild Maria Pawlownas. Auf der Rückseite ist die Erlebnisroute Maria Pawlowna, das wichtigste Projekt der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, angedeutet.

Die Medaille kann auf Beschluss des Vereinsvorstandes an Personen und Institutionen verliehen werden, die besondere Leistungen im Sinne des Vereinszwecks der Maria-Pawlowna-Gesellschaft erbracht haben. Die Medaille kann auch an private Personen gegen eine Schutzgebühr abgegeben werden.

Die Ehrenmedaille für Großherzogin Maria Pawlowna von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde im Rahmen der Festveranstaltung zum 220. Jahrestag der Ankunft Maria Pawlownas in Weimar am 9. November 2024 präsentiert.

Wir danken Prof. Bernd Göbel für die Kreation einer sehr ansprechenden Medaille und Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach für die Unterstützung des Vorhabens.

Bei Interesse an der Medaille wenden Sie sich bitte an info@maria-pawlowna.de

Rückblick auf die Festveranstaltung

Rückblick auf die Festveranstaltung zum 220. Jahrestag des Einzuges Maria Pawlownas am 9. November 2024

Von Dr. Wilfriede Fiedler (Mitglied der Maria-Pawlowna-Gesellschaft)

Das Jubiläum bot den Anlass, eine außergewöhnliche Frau und ihr in vieler Hinsicht verdienstvolles Wirken für Sachsen-Weimar-Eisenach zu würdigen. Die Maria-Pawlowna-Gesellschaft hat in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar zu einer Festveranstaltung in das Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek eingeladen, zu der die Präsidentin der Maria-Pawlowna-Gesellschaft Dr. Irina Tschistowskaja zahlreiche Gäste begrüßen konnte, darunter die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Abgeordnete des Thüringer Landtags und den Bürgermeister der Stadt Weimar Ralf Kirsten.

Zum Auftakt spielten Studierende und Lehrende der Hochschule für Musik Franz Liszt unter Leitung von Prof. Frank Forst einige Sätze aus der „Harmonie-Music“, die der Weimarer Hofkapellmeister Franz Seraph Destouches 1804 „Zur Glücklichen Ankunft Seiner Herzoglichen Durchlaucht des Herrn Erbprinzen zu Sachsen-Weimar und Eisenach Carl Friedrich mit Ihro Kaiserlichen Hoheit, der Frau Erbprinzessin Maria Pawlowna, gebornen Grossfürstin von Russland“ komponiert hatte. Es grenzt fast an ein Wunder, dass diese Musik nach 220 Jahren wiederaufgeführt werden konnte. Denn die Musikaliensammlung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist bei dem verheerenden Brand vor 20 Jahren zum größten Teil ein Opfer der Flammen geworden. Auch die Noten der „Harmonie-Music“ sind schwer beschädigt worden. Glücklicherweise existierte ein Mikrofilm, der die Aufführung ermöglichte. Und Weimar hat eine Hochschule für Musik mit begeisterungsfähigen Lehrenden und Studenten, die diesen Schatz zum Leben erweckt haben. Prof. Frank Forst hat die Noten für die Orchesterstimmen angepasst und 21 Studierende und Lehrende gewonnen, die das festliche und heitere Stück mit Bravour zur Aufführung gebracht haben.

Dr. Reinhard Laube, Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, wandte sich als Partner bei der Vorbereitung der Jubiläumsfeier und Hausherr an die Gäste. Gern haben er und seine Mitarbeiter die Idee von Dr. Irina Tschistowskaja aufgegriffen und die Huldigungsschriften für die wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich gemacht und digitalisiert. Am Vormittag vor der Festveranstaltung hatte die Leiterin der Handschriftenabteilung Katja Lorenz eine Auswahl der Huldigungsschriften, die Maria Pawlowna und Carl Friedrich bei ihrer Ankunft 1804 überreicht wurden, in der Vulpius-Galerie der historischen Herzogin Anna Amalia Bibliothek im Original präsentiert. Dr. Irina Tschistowskaja und Dr. Wilfriede Fiedler erläuterten den interessierten Besuchern ihre Bearbeitung der Huldigungen.

Da Prinz Michael-Benedikt von Sachsen-Weimar-Eisenach, Kuratoriumsmitglied unserer Gesellschaft, leider nicht an der Festveranstaltung teilnehmen konnte, wurde sein Grußwort von einem Mitglied des Vereins verlesen. Er erinnerte an das beeindruckende gesellschaftliche und kulturelle Engagement seiner Vorfahrin und begrüßte die Initiative zu ihrer Würdigung.

Christine Lieberknecht, Thüringer Ministerpräsidentin a.  D. und ebenfalls Kuratoriumsmitglied der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, hielt den Festvortrag. Sie spannte einen weiten historischen Bogen und reflektierte die mit dem Datum verbundenen ambivalenten Ereignisse in der deutschen Geschichte – von einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, dem antijüdischen Terror der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938, bis hin zum Fall der Mauer am 9. November 1989. Christine Lieberknecht betonte die Bedeutung des Wissens um die Geschichte – auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges.

In ihrer substanzreichen und berührenden Rede würdigte sie das verdienstvolle Wirken Maria Pawlownas, das im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach viel Positives gestiftet hat: für Bildung, Gesundheit, Verwaltung, Kultur und vieles mehr – klug und nachhaltig als Hilfe zur Selbsthilfe. Selbst im ländlichen Raum zu Hause, erinnerte sie auch an den Einsatz der Großherzogin für die Landbevölkerung, die Förderung von Baumschulen und die Bereitstellung von Obstbäumen, die auf ihre Anregung hin u. a. an den Straßenrändern gepflanzt wurden. Eine beeindruckende, leidenschaftliche Rede, voller Empathie für das Land und seine Geschichte.

Dr. Irina Tschistowskaja und Dr. Wilfriede Fiedler präsentierten ihre Edition einer Auswahl der Huldigungsschriften, die dem Erbprinzenpaar anlässlich seines Einzugs in Weimar überreicht worden sind. Die in den Sammlungen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und dem Thüringer Landesarchiv bewahrten Schriften sind als Band 3 in der Schriftenreihe der Maria-Pawlowna-Gesellschaft erschienen.

Ein weiterer Höhepunkt der Festveranstaltung war die Präsentation der Ehrenmedaille für Großherzogin Maria Pawlowna, die der Bildhauer und Medailleur Prof. Bernd Göbel aus Halle an der Saale gestaltet hat. Die auf einer Kupferplatte geprägte Medaille zeigt das Profilbild Maria Pawlownas. Auf der Rückseite ist die Erlebnisroute Maria Pawlowna, das wichtigste Projekt der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, angedeutet. Leider konnte der Künstler seine Medaille nicht selbst vorstellen, deshalb informierte Dr. Irina Tschistowskaja über den Schöpfungsprozess, der u. a. die Organisation einer Prägekraft von 150 Tonnen erforderte.

So majestätisch-begrüßend die „Harmonie-Music“ den Auftakt der Festveranstaltung gestaltete, so feierlich, beschwingt und heiter – bereichert um eine an ein russisches Volkslied erinnernde Melodie – spielten die Musiker und Musikerinnen zum Abschluss nochmals mit Hingabe und Freude am Spiel die weiteren Sätze der wunderbaren Festmusik. Die Gäste dankten es mit einem tosenden Applaus. Dieser Applaus galt auch Dr. Irina Tschistowskaja, die uns als Spiritus Rektor sowie durch ihre unermüdliche Arbeit, für die sie mit ihrer Begeisterung zahlreiche Mitstreiter gewinnen konnte, diesen einzigartigen Nachmittag beschert hat. Herzlichen Dank!

Text der Festrede von Christine Lieberknecht