In Preußisch Mark wurde 1648 eine Poststation erwähnt. 1708 eröffnete ein Postwärteramt, welches Preuß. Holland unterstellt war und vom Postwärter Johann Heinrich Stephani verwaltet wurde (Wilhelm Heinrich Matthias, Darstellung des Postwesens in den Königlich Preussischen Staaten, mit Anhang, Erster Band, Berlin 1812, S. 319). 1766 und 1786 wurde das Postwärteramt dem Postamt Königsberg zugeordnet und 1812 wieder Preuß. Holland. Am 1.7.1825 wurde aus dem Postwärteramt eine Postexpedition (Peter Feuser, Werner Münzberg, Deutsche Vorphilatelie, Peter Feuser Verlag, 2000, S. 657). Die Postanstalt wurde am 1.10.1949 aufgehoben.
Folgende Post-Course berührten 1812 den Ort: fahrender und reitender Cours von Berlin nach Königsberg sowie fahrende und reitende Post über Saalfeld nach Liebmühl und Mohrungen (Wilhelm Heinrich Matthias, Darstellung des Postwesens in den Königlich Preussischen Staaten, mit Anhang, Erster Band, Berlin 1812, S. 156).
1802 wurde erwähnt: „Preußisch-Mark, ein Flecken mit dem Sitze des königl. Dom. Amtes“. (Sotzmann, Daniel Friedrich: General-Karte von den sämtlichen Königlich Preussischen Staaten 1802, Repertorium von Adam Christian Gaspari. Neu Bearbeitet und erläutert von Wolfgang Scharfe, Berlin 1981, Erster Abschnitt, S. 17).
Am 26. Oktober 1804 notierte Carl Friedrich in seinem Reisetagebuch: „Diesen Morgen gegen 8. Uhr verließen wir Braunsberg […], blieben die Nacht im Königlichen Amthause von Preussisch Mark, wo uns ein Graf von Dohna besuchte, welcher den Titul als Königlich-preußischer Obermarschall hat, und der uns für morgen zu einem dejeuner in seinem Schloße Finkenstein einlud.“ (LATh – HStA Weimar, HA A XXII, Nr. 373, Bl. 104´-105). Am nächsten Tag „fuhren wir zum Grafen Dohna nach Finkenstein ab, wo er ein sehr schönes Schloß besitzt, und wo wir ihn mit seiner Gemahlin und einem Theile seiner Familie antrafen. Nach geendigtem Frühstück nahmen wir von der gräflichen Familie Abschied und begaben uns über Riesenburg nach Marienwerder.“ (LATh – HStA Weimar, HA A XXII, Nr. 373, Bl. 105). Für nicht weiter definierte Leistung wurden an einen Jäger des Grafen von Dohna aus der Privatschatulle von Maria Pawlowna 10 Dukaten ausgezahlt (LATh – HStA Weimar, HA A XXV, Akten, 398, Bl. 13´).
In Preußisch Mark hat man für Logie, Heizung und Beleuchtung beim Postdirektor 10 Thaler bezahlt. Die Wirtshausrechnung sowie die Rechnung für Schinken, Viktualien wurden beglichen und Trinkgelder ausgeteilt (LATh — HStA Weimar, HA A 184, Bl. 107´-108).
Information zum Schloss Finckenstein
Das Schloss Finckenstein war ein 1720 errichtetes Barockschloss, gelegen zwischen Przezmark (Preußisch Mark) und Prabuty (Riesenburg) in der heutigen Gemeinde Kamieniec in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die prachtvolle Schlossanlage gehörte zum Besitz der Familie zu Dohna. Seit 1945 ist das Schloss eine Ruine.
Blick auf das Schloss Finckenstein heute
Przezmark ist ein Dorf in der Landgemeinde Elbląg der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren mit 120 Einwohnern. Das Dorf liegt 9 km südöstlich der Stadt Elbląg und 25 km vom Frischen Haff entfernt. Das alte Kirchdorf Preußisch Mark war früher ein bekannter Handelsplatz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Przezmark_(Elbląg), abgerufen am 27.01.2025).
Ehem. Schloss in Przezmark
Maria-Pawlowna-Gesellschaft e.V. 
