Weimar
Weimarer Postverhältnisse am Ende des 18. – Anfang des 19. Jahrhunderts wurden durch die Kaiserliche reitende Post, die durch die Thurn und Taxis´sche Post betrieben wurde, durch die kursächsische „ordinäre“ Post (fahrende und reitende Post) und landeseigene Sachsen-Weimarische herzogliche ordinäre fahrende Post bestimmt. Im Post-Bericht 1779 (LATh – HStA Weimar, B22034m, Bl.12) wurden Beförderungszeiten per kaiserliche reitende Post z. B. am Sonntagsnachmittag um 4 Uhr „nach Auerstedt, Naumburg, Weißenfels, Lützen, Leipzig und ganz Chursachsen, Preußen und Rußland“ angegeben. Montags um 6 Uhr ging die herzogliche Sächsische ordinäre Post nach Erfurt, Gotha, Eisenach, Frankfurt, Heidelberg, Mannheim und ganz Frankreich. Postsendungen konnten aus Weimar nach Dänemark, Österreich, in die Schweiz, Holland und England versandt werden.
Das Kurfürstentum Sachsen führte die wichtigen Routen von Leipzig nach Frankfurt und von Hamburg nach Nürnberg über das Weimarisches Gebiet und hatte 1702 eine Poststation in Buttelstedt angelegt. Briefe mussten von Buttelstedt nach Weimar durch einen Boten befördert werden. Die Entfernung zwischen den Orten war ungefähr eine sächsische Postmeile, die den zwei Wegestunden entsprach und 9062 Meter betrug. 1803 wurde für Kursachsens fahrende Post, 1816 für die reitende Post eine Station in Weimar eingerichtet. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar führte auf seinem Territorium eigenmächtig die kursächsischen Postämter mit der eigenen Landespost zusammen, die 1817 als Lehen von der kaiserlichen Post übernommen wurde.
Neben der „ordinären“ Post gab es in Herzogtum Sachsen-Weimar reitende Kuriere, Extraposten, Eilstafetten und einen „Cammerwagen“, der bis 1802 ein- oder zweimal wöchentlich zwischen Jena-Weimar-Erfurt-Gotha-Eisenach auch Briefe beförderte.
Eher die Post direkt in Weimar etabliert war, mussten die Postboten, meist „Botenweiber“, die Briefbeförderung übernehmen. Sie kamen auf eigene Rechnung, zu Fuß, z. B. aus Weimar nach Buttelstedt, brachten Postsendungen zur weiteren Beförderung zum Postamt, übernahmen die Postsendungen für die Adressaten in Weimar und lieferten diese anschließend persönlich ab. Den Weg zwischen Weimar und Buttelstedt und zurück hat eine Botenfrau in ca. vier Stunden zurückgelegt.
Erst 1804 nach der Fertigstellung der „Kunststraße“, genannt Chaussee, von Weimar über Umpferstedt, Oberroßla bis nach Eckartsberga wurde die Fahrpost von Auerstedt nach Weimar geführt, wogegen die Reitpost weiterhin den Weg über Buttelstedt nahm. Erst nach dem Wiener Kongress 1815 übernahm Sachsen-Weimar die Verwaltung der kursächsischen Postämter im Herzogtum.
Nähere Informationen:
Albrecht Schöne. Der Briefschreiber Goethe. Beck Verlag, München 2015
Werner Bühling. Die Post in Weimar. Das Postwesen und seine Entwicklung in und um Weimar in vier Jahrhunderten. Weimarer Schriften Heft 51, herausgegeben vom Stadtmuseum Weimar 1995
Am 9. November 1804 traf das lang ersehnte junge Ehepaar in der Residenzstadt ein. Für diesen Anlass war extra eine „Ordnung, nach welcher die Einholung Sr. des Herrn Erbprinzen Hochfürstlichen Durchlaucht und Höchstderoselben Frau Gemahlin Kaiserliche Hoheit am nächsten Freitag als den 9ten Novbr. 1804 geschehen soll“ erlassen worden.
Maria Pawlowna wirkte 55 Jahre in Weimar als soziale Wohltäterin und Kunstförderin. Sie setzte sich für einen intensiven kulturellen Austausch zwischen den Völkern ein.
Nähere Informationen:
Großherzogin Maria Pawlowna
Rita Seifert. Maria Pawlowna. Förderin der Künste und soziale Wohltäterin. Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2012
Weimar und seine Umgebung haben eine Fülle an Sehenswertem. Hier möchten wir auf eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten auf unserer Homepage verweisen, die einen Bezug zum Leben und Wirken Maria Pawlownas haben: