Maria-Pawlowna-Promenadenweg von Tiefurt nach Kromsdorf

Musentempel im Schlosspark Tiefurt
Blumenrondell
Schlosspark Tiefurt

Der rund zwei Kilometer lange Promenadenweg wurde am 22. Mai 1999 eingeweiht. Er verläuft zwischen dem Schlosspark Tiefurt und dem Renaissanceschloss Kromsdorf und ist zugleich Teil des Ilm-Radwegs. Die Initiative zur Wiederbelebung des Wegs und zur Benennung nach der russischen Zarentochter ging von Wolfgang Knappe, dem ersten Präsidenten der Maria-Pawlowna-Gesellschaft, aus.

Großherzogin Maria Pawlowna soll 1822 den Wunsch geäußert haben, einen Weg anzulegen, der es ermöglicht, sich trockenen Fußes zwischen den Schlössern Tiefurt und Kromsdorf zu bewegen. Erst viele Jahre später entstand der „Großherzogliche Promenadenweg“, da mit den Bauern der Gegend lange Zeit um die für den Weg benötigten Flurstücke verhandelt werden musste. Nach Ende des 2. Weltkriegs verfiel der Weg, bis er Ende der 1990er Jahre erneuert wurde.

Im Jahr 1999 wurden am Wegrand zehn auf Eichenstämmen montierte grüne Metalltafeln mit Zitaten von Johann Wolfgang von Goethe aufgestellt, die im Jahr 2012 durch witterungsbeständigere massive Natursteine, gestiftet von der Weimarer Firma Preuße & Rätsch, ersetzt wurden. Die Zitate wurden durch Rita Seifert für die Webpräsentation erfasst und mit Anmerkungen versehen. Die begleitenden Fotos sind von Irina Tschistowskaja.

„Es ist ein angenehmes Geschäft, die Natur und zugleich sich selbst zu erforschen.“

aus: Maximen und Reflexionen (Naturwissenschaft), XVII, 1066. Bei Goethe heißt es ausführlicher: „Es ist ein angenehmes Geschäft, die Natur zugleich und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch seinem Geiste Gewalt anzutun, sondern beide durch gelinden Wechseleinfluss miteinander ins Gleichgewicht zu setzen.“

„Alles Gescheite ist schon einmal gedacht worden, man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.“

aus: Wilhelm Meisters Wanderjahre, 3. Buch

„Alle Schöpfung ist Werk der Natur.“

aus: Vier Jahreszeiten, Gedicht (Herbst, Vers 42), 1796

„Denken ist interessanter als Wissen, aber nicht als Anschauen.“

aus: Maximen und Reflexionen (Naturwissenschaft), XVII, 1076

 

„Trachte jeder, überall sich und anderen zu nutzen.“

aus: Wilhelm Meisters Wanderjahre, 3. Buch

 

„Freiheit ist nichts als die Möglichkeit, unter allen Umständen das Vernünftige zu tun.“

aus: Gespräch mit Friedrich von Müller vom 20.6.1827

„Gewissen Geistern muss man ihre Idiotismen lassen.“

aus: Maximen und Reflexionen (Allgemeines, Ethisches, Literarisches), IV, 269

„Handeln ist leicht, Denken schwer, nach dem Gedanken handeln unbequem.“

aus: Wilhelm Meisters Lehrjahre, 7. Buch, 9. Kapitel

„Was man erfindet, tut man mit Liebe, was man gelernt hat, mit Sicherheit.“

aus: Maximen und Reflexionen (Naturwissenschaft), XVII, 1068

„In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in einer Verbindung mit dem Ganzen steht.“

aus: Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt, Aufsatz, 1792

Schloss Kromsdorf
Mauer im Schlosspark
Schlosspark Kromsdorf