Das Wirken der Großherzogin Maria Pawlowna in Sachsen-Weimar und Eisenach

Großherzogin Maria Pawlowna wurde bereits in ihrer Kinder- und Jugendzeit auf ihre künftigen Aufgaben als Ehefrau eines Regenten vorbereitet. Schon frühzeitig lernte sie, dass mit ihrer Herkunft auch die dynastische Verpflichtung verbunden war, sich sowohl um verarmte und notleidende Menschen zu kümmern, als auch talentierte Künstler, Forscher und Wissenschaftler zu fördern und zu unterstützen.

Auch wenn Maria Pawlowna nicht selbst regierte, war sie, aufgrund ihrer Herkunft, dennoch in staatspolitische Angelegenheiten involviert. Sie unterstützte zunächst ihren Schwiegervater Herzog/Großherzog Carl August, den sie auch zum Wiener Kongress begleitete, und später ihren regierenden Ehemann, Großherzog Carl Friedrich, auf diesem Gebiet. Dabei versuchte sie, sowohl die Interessen ihrer russischen, als auch ihrer Weimarer Familie in Einklang zu bringen, ohne mit dem politischen Taktieren der einzelnen Herrscherhäuser zu kollidieren.

In den rund 55 Jahren ihres Lebens im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Maria Pawlowna zu einer bedeutenden sozialen Wohltäterin und Förderin der Künste. Ihr Engagement konzentrierte sich dabei auf drei wesentliche Ziele.

Zum einen die Linderung der größten Not der Bevölkerung, die v. a. in der Zeit der Napoleonischen Kriege immer wieder zu Tage trat, sowie die Schaffung geeigneter Möglichkeiten zum Broterwerb der Bevölkerung. Mit dem von Maria Pawlowna begründeten „Patriotischen Institut der Frauenvereine“ gelang es durch das Engagement zahlloser Frauen, im gesamten Großherzogtum bedürftige Menschen mit Nahrung zu versorgen und im Krankheitsfall zu betreuen. Mit der vom Patriotischen Institut betriebenen Errichtung von Schulen wurde jungen Mädchen und Knaben eine Ausbildung, auch auf handwerklichem und hauswirtschaftlichem Gebiet zuteil, die es ihnen später ermöglichte, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Durch die von Maria Pawlowna initiierte Gründung einer Sparkasse und die damit einhergehende Möglichkeit, einen zinslosen Kredit zu erhalten, bot sich vielen Menschen die Chance, die Mittel zum Aufbau eines eigenen Gewerbes zu erlangen.

Weiterhin förderte die Großherzogin begabte junger Künstler und vielversprechende Wissenschaftler, indem sie die Kosten für deren Ausbildung oder die Durchführung von Forschungsreisen übernahm. Auch die Universität Jena sowie die im Großherzogtum existierenden Bibliotheken und Schulen wurden von ihr finanziell oder durch Geschenke von Literatur und Lehrmitteln unterstützt.

Die Pflege und Erhaltung bestehender Wald-, Park- und Grünanlagen war Maria Pawlowna ebenfalls ein besonderes Anliegen. Ihr Ehemann, Großherzog Carl Friedrich, übertrug ihr die Oberleitung über den Weimarer Park. Maria Pawlowna stellte der Park- und Gartenkasse des Großherzogtums häufig finanzielle Mittel zur Verfügung und organisierte die jährliche Anpflanzung zahlloser Bäume im gesamten Großherzogtum.

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