Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Postkurses Berlin, Beeskow, Lieberose, Cottbus im Jahr 1698 wird zum gleichen Zeitpunkt ein erstes Postamt in Beeskow erwähnt. In einem Post-Reisehandbuch 1819 wird das Beeskower Postwesen so beschrieben: „Die hiesige Postanstalt bildet ein Postamt; die fahrende Post von Berlin und Frankfurt a. d. O. nach Cottbus und nach Dresden; die reitende Post von Frankfurt a. d. O. nach Leipzig, und die fahrende Post von Frankfurt a. d. O. nach Lübben, gehen hier durch“ (F. W. Heidemann, Königl. Preußischer Postmeister und Lieutenant: Handbuch der Post-Geographie der Königl. Preußischen Staaten in Verbindung mit einer Post-Charte der Preuß. Monarchie, welche die Course der ordinären fahrenden und Extra-Posten enthält, Weimar 1819, S. 219).
An der Poststation Beeskow wurden Pferde gewechselt, wofür „von Beeskow bis Lieberose, 3. Meil. incl. Schmier- und Bestellungsgeld, Zoll und Pflastergeld“ 90 Reichstaler und 7 Groschen bezahlt wurden. Der Wagenmeister von Beeskow bekam einen Reichstaler (LATh – HStA Weimar, HA A 184, Bl. 98´).
Beeskow (niedersorbisch Bezkow) ist eine Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg mit ca. 8000 Einwohnern.
Altstadt
Beeskow wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Marktsiedlung gegründet und erhielt 1285 das Stadtrecht. Der Grundriss ist nahezu quadratisch und der mittelalterliche Stadtkern noch gut erhalten. Die steinerne Stadtmauer mit ihren neun Türmen wurde um 1450 fertig gebaut. Die Beeskower Stadtmauer mit den Türmen gehört heute zu den vollständig erhaltenen Anlagen dieser Art im Land Brandenburg.
Einige Häuser in der Stadt stammen noch aus dem Mittelalter. Das älteste Haus wurde 1513 nach dem Stadtbrand aus einem ursprünglich 1412 als Speicher gebauten Gebäude als Wohnhaus aufgebaut. Es erhielt eine Blockstube, eine schwarze Küche sowie eine Schlafgelegenheit im Obergeschoss.
Das älteste Haus von Beeskow
Burg Beeskow
Die Burg auf der Spreeinsel ist wahrscheinlich slawischen Ursprungs und war damals noch aus Holz. Von 1518 bis 1556 gehörte die Burg den Bischöfen von Lebus und diente als Residenzschloss. Nach der Säkularisierung kam die Burg in den Besitz der Hohenzollern. Von den mittelalterlichen Teilen der Burg sind noch der 30 Meter hohe Bergfried und das „Alte Amt“ erhalten geblieben. Dort befindet sich das Regionalmuseum. Heute ist die Burg Beeskow ein Kultur- und Bildungszentrum. Hier finden Theateraufführungen, Konzerte, Feste und Ausstellungen statt. Das Musikmuseum mit selbstspielenden Instrumenten, das Museum Oder-Spree sowie das Kunstarchiv Beeskow befinden sich ebenfalls auf dem Gelände der Burg.
St. Marienkirche
Von weitem gut sichtbar, steht mitten in der Altstadt die Sankt Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert, eine der schönsten und größten Backsteinkirchen Brandenburgs. Die Länge der Kirche beträgt 60 m, ihre Breite 34 m und die Turmhöhe 47 m. 1512 und 1513 brannten die Kirche und der Turm aus. Der Architekt Karl Friedrich Schinkel beteiligte sich an der Restaurierung. Die Kirche wurde 1945 bis auf die Umfassungsmauern zerstört und in den vergangenen Jahren wieder aufgebaut. Heute wird die Kirche durch Veranstaltungen und Konzerte belebt.
Die St. Marienkirche von Beeskow