Post- und Reisewesen entlang der Route Leipzig – Frankfurt an der Oder um 1800
Die Strecke von Leipzig nach Frankfurt an der Oder verlief über die Gebiete der Kurfürstentümer Sachsen und Brandenburg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kämpften Sachsen und Brandenburg in einem Zweckbündnis gegen die Kaiserliche Posthoheit, die durch die Turn und Taxis´sche Post ausgeführt wurde. 1648 hatte der Kurfürst von Brandenburg die Einrichtung einer brandenburgischen Landespost befohlen. 1681 wurde das Postwesen in Sachsen zum kurfürstlichen Oberhoheitsrecht erklärt. 1693 wurde das Oberpostamt in Leipzig zur obersten Postbehörde des Kurfürstentums Sachsen erklärt. Leopold I., der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, bestätigte 1698 die Reichspostordnung. Die Landespost von Brandenburg und Sachsen entwickelte sich trotzdem weiter. Das Poststreckennetz verdichtete sich, neue Postkurse entstanden.
Ab 1722 wurden in Sachsen steinerne Wegesäulen, sog. kursächsische Postmeilensäulen, mit Entfernungsangaben an den Poststraßen aufgestellt. Postroutenkarten und Postreisebücher wurden erarbeitet und gedruckt.
„Allgemeines Post-Reise-Buch und vollständiger Meilenzeiger von Europa, von Johann G. Siegmeyer“ (Halle und Berlin 1819, S. 628) führt den Postkurs Nr. 3161 von Frankfurt an der Oder nach Leipzig mit Entfernungen in Meilen zwischen den einzelnen Poststationen auf:
Die Strecke von Frankfurt an der Oder nach Leipzig verlief zur Zeit der Reise Maria Pawlownas zum größten Teil durch Kursachsen. Nur Frankfurt an der Oder gehörte zum Kurfürstentum Brandenburg. Den Poststationen standen sächsische Postmeister vor.